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Abgeschlossene Projekte

 

Zur Erforschung der europäischen Pressegeschichte des 19. Jahrhunderts: Le Constitutionnel und der Österreichische Beobachter

Im Zentrum des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts „Le Constitutionnel“ stand die Erforschung eines international bedeutenden französischen Presseorgans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Das Journal „Le Constitutionnel“ stand für eine oppositionelle, liberal-konstitutionelle Ausrichtung und erfreute sich hoher Abonnentenzahlen. Die Rekonstruktion der „Publikationspolitik“ des „Le Constitutionnel“, die bis heute ein Forschungsdesiderat darstellt, liefert wichtige neue Erkenntnisse über die französische Presselandschaft und politische Kultur der sogenannten „Restaurationszeit“ (1815-1830): Das Projekt zielte erstens auf eine inhaltliche Erschließung und Analyse der Berichterstattung, zweitens auf eine Kontextualisierung der mediengeschichtlichen Position des Journals, und drittens auf die Erfassung der Auswirkungen einer fundamentalen Pluralisierung des französischen Zeitungsmarktes auf die französische Gesellschaft selbst.

In einem weiteren Untersuchungsschritt wurde der „innerfranzösische“ Blick des „Constitutionnel“ schließlich nach außen geöffnet: Mit dem griechischen Unabhängigkeitskrieg ab 1821 rückte ein Ereignis in den Mittelpunkt der Betrachtung, das die Regierungen und Publizisten in ganz Europa gleichermaßen beschäftigte. Der im Rahmen des Projekts unternommene Vergleich der Berichterstattung des „Constitutionnel“ mit der des offiziösen, der Wiener Hofburg nahestehenden und tendenziell eher konservativen Journals „Oesterreichischer Beobachter“ zeigt die Breite der zeitgenössischen Positionsbestimmungen auf.

Das Forschungsprojekt wurde von der DFG zum Thema „Le Constitutionnel“: Netzwerke und Aktionsfelder eines führenden Pariser Presseorgans, 1815 – 1848 in zwei Teilen bewilligt. Wissenschaftlicher Mitarbeiter der ersten Projektphase vom 01.09.2013 bis zum 31.03.2016 war Dr. Bernd Klesmann. Ab April 2017 setzte ein Team junger Nachwuchswissenschaftler*innen am Kölner LS für die Geschichte der Frühen Neuzeit die Arbeit am ergänzenden Teilprojekt „Der griechische Unabhängigkeitskrieg und die Berichterstattung in den beiden Journalen „Le Constitutionnel“ und „Oesterreichischer Beobachter“ fort. In diesem Kontext wurden zugleich neue historische Arbeitsweisen erprobt, die datensatzgestützte Fragestellungen ermöglichen und die Forschungsergebnisse auf Grundlage einer entsprechenden Datenbasis transparent machen.

Für die Konzeption und Umsetzung einer genuin digitalen Publikation der Forschungsergebnisse wurde mit dem Zentrum für Elektronisches Publizieren (ZEP) der Bayerischen Staatsbibliothek in München (BSB) ein renommierter Kooperationspartner gewonnen. Die Veröffentlichung erfolgte im Rahmen eines Pilotprojektes an der BSB zur Weiterentwicklung der neuartigen dynamischen Publikationsumgebung dyps und ergänzt seit 2021 die digitalen Publikationen des Lehrstuhls unter MAP-Focus:

Le Constitutionnel und Oesterreichischer Beobachter. Spielarten der Publizistik in der internationalen Presselandschaft der Restauration.
Download Forschungsdaten zur Publikation

Forschungsprojekt "Gewinner und Verlierer"

Die Fritz Thyssen-Stiftung förderte das Forschungsprojekt "Gewinner und Verlierer. Der rheinische Adel in der Sattelzeit (1750-1850)" unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Gersmann bis Ende April 2014. Das Projekt war seit Anfang 2012 am Historischen Institut der Universität zu Köln angesiedelt. Aus der beispielhaften Zusammenarbeit von Wissenschaft und den vereinigten Adelsarchiven im Rheinland gingen drei Dissertationen zu den Themen "Adel und Freimaurerei" (Martin Braun), "Adel und Militär" (Florian Schönfuß) und "Adlige Schreibkalender" (Elisabeth Schläwe) hervor. Ein weiteres Ergebnis des Projekts ist die Online-Publikation "Netzbiographie: Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773-1861)".

Begleitender Blog zum Projekt:
Rheinischer Adel - Ein geschichtswissenschaftlicher Forschungsblog.

Rückblick: 9. Oktober 2014 - Herbstfest der Fritz Thyssen Stiftung

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  • Florian Schönfuß, Foto: Philippe Ramakers/Intuitive Fotografie
  • Christine Schmitt, Foto: Philippe Ramakers/Intuitive Fotografie