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Dissertationsprojekt von Maximilian Schmid

Arbeit und Wissenschaft

Eine historische Diskursanalyse der Debatten um die Gestaltbarkeit des Kapitalismus in der Weimarer Republik (1918-1933)

Die Moderne kennzeichnet eine rasche Entwicklung neuer Technologie und derzeit befinden wir uns wohl unverkennbar in einer weiteren Phase der technologischen Innovationen, die aus einem neuartigen Zusammenspiel von digitalen, biologischen und physikalischen Technologien resultiert. Die Welt der Arbeit blieb selbstredend von diesen Wandlungen nie unberührt; mit dem technischen Fortschritt haben sich auch die Bedingungen und Ansprüche der Arbeitswelt beständige gewandelt. Vermutlich ist insbesondere aus diesem Grund in jüngster Zeit viel über die Zukunft und die Geschichte der Arbeit diskutiert worden.  Im Kontrast zu diesen raschen Wandlungsprozessen scheinen jedoch die institutionellen Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes durch eine gewisse Kontinuität geprägt zu sein. Arbeitsämter, Wirtschaftsministerien und Interessenverbände gehören seit ca. 100 Jahren zum festen Repertoire europäischer Volkswirtschaften. In diesem Sinne lohnt es sich sicherlich bei allen diagnostizierten Wandlungen auch das Bestehende in den Blick zu nehmen, nämlich die grundlegende Herausbildung dieses institutionellen Arrangements des Arbeitsmarktes. Um dieser Herausbildung nachzugehen, nimmt die Dissertation auf der einen Seite das Reichsarbeitsministerium, das Reichsfinanzministerium und das Reichswirtschaftsministerium sowie auf der anderen Seite die außerstattlichen Dachverbände der Interessenvertretung in den Blick, der Reichsverband der Deutschen Industrie und der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund. Wenig überraschend wurde in diesem Aushandlungsprozess auch viel gestritten und debattiert. Die Herausbildung dieses institutionellen Arrangements soll als Teil einer Diskussion verstanden werde, die jüngst als »Debatten um die Gestaltbarkeit des Kapitalismus« charakterisiert wurde.

Dissertationsprojekt von Paul Grimm

Fürsorge und Demokratie

Die zweite Gründung der Arbeiterwohlfahrt und die Rolle der Freien Wohlfahrt im bundesdeutschen Wohlfahrtsstaat (1945-1967)

Zwölf Jahre nach ihrer Auflösung während der NS-Zeit nahm die Arbeiterwohlfahrt, einer der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrt in Deutschland, 1945 die Arbeit wieder auf. Zeitgleich stimmten sich die Alliierten über die künftige Deutschlandpolitik ab. Erklärtes Ziel war die „endgültige Umgestaltung des deutschen politischen Lebens auf demokratischer Grundlage“. Dieses Vorhaben beeinflusste auch die Wohlfahrtsverbände, die weit mehr waren als reine Anstellungsträger sozialer Einrichtungen, deren programmatisch-konzeptionelle Ausrichtung sie mitbestimmen; sie waren darüber hinaus Gestalter der materiellen Rahmenbedingungen sozialer Arbeit, sie dienten als Diskussionsforum für hunderttausende, teils ehrenamtliche, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie als Vertretung der Armen und Benachteiligten, denen sie gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen wollten. Diese Dimensionen sind auf vielfältige Weise mit der demokratischen Entwicklung der jungen BRD verknüpft. Ziel der Studie ist es, das Spannungsfeld von Wiederaufbau der Arbeiterwohlfahrt, der Kriegsfolgen und ihrer Überwindung in der Nachkriegszeit auf der einen Seite und der Demokratisierung der Gesellschaft durch praktische Wohlfahrtsarbeit auf der anderen Seite zu beleuchten. Dabei stellt die Arbeiterwohlfahrt, die sich als einzige Wohlfahrtsorganisation seit der Gründung klar zu sozialdemokratischen Prinzipien bekannte, ein ideales Untersuchungsbeispiel dar.

Die Forschungsarbeit wird gefördert durch ein Stipendium des Cusanuswerkes.

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