Maximilian Schmidt
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Historisches Institut
Neuere Geschichte
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D-50923 Köln
Philosophikum: Raum 3.114 (3. OG)
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Dissertationsprojekt
Die Republik und der Arbeitsmarkt
Überblickt man die Titel der Veröffentlichungen zur Weimarer Republik, dann scheint das historische Urteil relativ eindeutig zu sein: „Die verspielte Freiheit“ (H. Mommsen), „Demokratie ohne Demokraten?“ (R. Neebe), „Die improvisierte Demokratie“ (T. Eschenburg) oder „Die überforderte Republik“ (U. Büttner). Und in der Tat, eine durch den Weltkrieg tief erschütterte Gesellschaft wieder aufzubauen, war an mannigfache Probleme geknüpft, vom drängenden Problem der Reparationslasten über die exorbitanten Staatsschulden bis hin zur Demobilisierung eines Millionenheeres.
Für die Menschen war diese Anhäufung von Problemen vor allem in Form der Arbeitslosigkeit direkt spürbar. Der dunkle Schatten massiver Arbeitslosigkeit begleitete die Weimarer Republik seit ihrem Bestehen und sie bestimmt bis heute unser Bild der ersten deutschen Republik als fragile Demokratie.
Was diese düstere Diagnose jedoch oft in den Hintergrund treten lässt, ist eine vielschichtige Debatte über Lösungsmöglichkeiten für diese Problemlagen, die ebenso von den mutigen Hoffnungen wie von einem ungebrochenen demokratischem Gestaltungswillen der Zeitgenossinnen und Zeitgenossen zeugt. Es fand eine breite Debatte über die „Gestaltbarkeit des Kapitalismus“ (W. Plumpe) statt und das Gravitationszentrum dieser Debatte war unverkennbar der Arbeitsmarkt und die Arbeitslosigkeit. Wie sollte angesichts der massiven Arbeitslosigkeit der Arbeitsmarkt gestaltet werden? Was soll ein demokratischer Sozialstaat leisten? Und wo soll die Grenze zwischen Arbeitsmarkt und Sozialstaat verlaufen? Diese Debatten hatten keineswegs nur intellektuellen Gehalt. Es wurde eine staatliche Konjunkturpolitik erprobt, die Arbeitslosenversicherung geschaffen und Formen der Interessenvertretung durchgespielt. Nachzuzeichnen, wie die öffentlichen Debatten in den politischen Entscheidungsprozess verwoben waren, ihn prägten und mitgestalten, ist das Hauptanliegen der Promotion.
Kurzbiografie
Seit 2022 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand bei Jun.-Prof. Dr. Nicole Kramer |
Seit 2021 | Lehrvertretung und wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Projekt von Jun.-Prof. Dr. Nicole Kramer: „Die Rückkehr der Dienstbot*innen? Die lange Geschichte der Ausbeutung von Sorgearbeit“ |
2021 | Mitarbeiter beim Projekt „Recherche Transporte 1941“ der Gedenkstätte Hadamar |
2019 – 2021 | Masterstudium der Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main Masterarbeit: „Sorgend für uns, schadeten wir niemand – uns am wenigsten“. Thema: Die Arbeit untersucht die Industrialisierungsdebatte im Rheinland von 1841 bis 1848 und geht der Frage nach, ob sich neue Legitimationsgrundlagen für Arbeitsanstrengungen durch die Dynamik zwischen kapitalistischen Bestrebungen und antikapitalistischer Kritik herausgebildet haben. |
2019 – 2021 | Main-Campus-academicus-Stipendium der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main |
2017 – 2021 | Tutor für Einführungsveranstaltungen zum Studium der Neueren Geschichte |
2020 – 2021 | Studentische Hilfskraft im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main |
2013 – 2019 | Bachelorstudium der Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main |
Lehrveranstaltungen
Wintersemester 2024/5 | Eine Geschichte des (Neo-)Liberalismus. Von der Freiheit des Menschen zur Freiheit des Marktes? (ES) |
Wintersemester 2023/4 | Die Weltwirtschaftskrise. Ursachen und Folgen (ES) |
Wintersemester 2022/3 | Wie entsteht eigentlich ein Markt? Entwicklung des Arbeitsmarktes im 19. und 20. Jahrhundert (ES) |
Sommersemester 2022 | Krisen, Politik und Ökonomie. Die Wirtschaftsgeschichte der Weimarer Republik (ES) |